Eine Vision
Die
Gesamtfläche der Bauzonen wird 20 Jahre lang nicht vergrössert.
12‘000 Häuser
werden Jahr für Jahr in der Schweiz auf Wiesen und Äcker gestellt.
Der Kleinstaat, weltweit gepriesen für seine unvergleichlichen
landschaftlichen Schönheiten, betoniert in jeder Sekunde einen
Quadratmeter Kulturland zu, und das seit 50 Jahren.
So ein Artikel
unlängst in der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Und weiter: Das
Mittelland ist zu einem der am dichtesten besiedelten Gebiete
Europas geworden. Auch in Zukunft wird die Schweiz jedes Jahr
Kulturland von der Fläche des Brienzersees verlieren. Ein Zwerg
verhält sich so, als wäre er unermesslich gross.
Doch viele sind
nicht mehr bereit, dem Bauwahn zuzusehen. Im vergangenen August
wurde eine Initiative „Raum für Mensch und Natur“ eingereicht.
Hinter ihr steht eine breit abgestützte Trägerschaft. Wird die
„Landschaftsinitiative“ angenommen, darf die Gesamtfläche der
Bauzonen 20 Jahre lang nicht vergrössert werden.
Kein Wunder hat
das Begehren, lange bevor die Stimmbürger darüber befinden, alle
Instanzen in Aufruhr versetzt. Der Bundesrat signalisierte umgehend,
dass auch er die Zerstörung des Landes nicht hinnehmen wolle und
schlug ein neues Gesetz für Raumentwicklung vor. Ind er
Vernehmlassung wurde diese Totalrevision arg zerzaust und wurde laut
Nationalrat Martin Bäumle zum „Total-Rohrkrepierer“.
Der Bundesrat hat
noch bis Ende des Jahres Zeit, einen Gegenvorschlag zu präsentieren.
Wie man in der
Schweiz auf dem verbliebenen Boden weiterbaut, wird in den kommenden
Jahren eines der wichtigsten politischen Themen sein, unabhängig von
den eingereichten Initiativen.
Auszüge aus dem
Artikel „Die Zerstörung der Schweiz, erschienen in der
Wochenzeitung „Die Zeit“ am 2. Juli 2009
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