Meine Vision
Die Regierungskommunikation
wird 2020 eine völlig andere sein wie heute.
Es fehlen heute
bei der überwiegenden Mehrheit der Internetseiten
Kommunikationsformen, die einen interaktiven Kanal von den
Bürgerinnen und Bürgern zu den Regierenden legen. Fast niemand hat
Nutzerbefragungen, Foren und Chats in ihren Webauftritten
implementiert.
2020 wird
effektive Regierungskommunikation politische Abläufe transparenter
machen, wird so für mehr Verständnis für Handlungen, Arbeitsabläufe
und Reformen sorgen. Regierung und Parlament sind für viele Bürger
heute noch ein „closed shop“ , es fehlt die Innenansicht, was „die
in Bern da oben“ eigentlich machen.
2020 sind die
Abstimmungen in allen Kantonen per Internet möglich. Fünf Jahre
später werden Bundesräte mindestens im Netz vom Bürger
vorgeschlagen, wenn nicht sogar direkt gewählt.
2020 bereiten
Parlamentsausschüsse Diskussionsthemen vor, zu denen die Bürger
online Erfahrungen und Stellungnahmen abgeben können.
Dabei ist
transparente Moderation für interaktive Formate unerlässlich. Die
wenigsten Politiker sind heute Spezialisten für Internet und WEB
2.0. Politische Institutionen müssen sich in den nächsten Jahren
entweder intern Positionen, die sich um virtuelle Kommunikation
kümmern, schaffen – oder sie suchen sich externe Experten zum
Beispiel mit einem Digital Communication Team. Wer es nicht tut,
wird 2020 keine Chance zum Zuspruch mehr bekommen.
2020 haben die
sozialen Netzwerke einen noch grösseren Stellenwert: Politische
Kommunikation wird dort bertrieben, wo die Bürger bereits sind. Der
Präsidentschaftswahlkampf in den USA hat gezeigt, dass soziale
Netzwerke eine signifikante Rolle spielen können in der
Informationsübermittlung und Mobilisierung von Unterstützern.
Soziale Netzwerke werden Chance bieten, Bürger zu erreichen, die
sich weniger für Politik interessieren, bzw. offizielle
Internetangebote der politischen Institutionen nicht besuchen.
Heute können
Jugendliche in Chats, Weblogs und Foren miteinander diskutieren, in
Zukunft werden sie direkt mit Parlamentariern kommunizieren. Doch
Videos beim Internetportal YouTube, Fotos auf Flickr.com und
Meldungen auf dem Microblogging-Dienst Twitter.com sind
anspruchsvolle Kreationen – bis 2020 bleibt ja noch Zeit in den
politischen Gefilden der Schweiz.
Robert Neun,
politik-digital Schweiz
Neue Seite 2
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